Image credit: Erik Weiß
28 Jun '25, 09:00 PM |
mariatheresia
Maria-Theresien-Straße 51/53, 6020 Innsbruck, Österreich |
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Bevor sie anderswo gestellt wird, widmen wir uns doch einfach selbst einen
kurzen Augenblick einer der vermeintlich wichtigsten Aufregerfragen des Pop:
Die Musik, die der wunderbar anarchische Wiener Krawallo-Electroclash-Sponti
SALÓ auf seinem zweiten Album, »Problemzone Mensch«, macht – ist das noch
Punk?
No-Future-Lebensgefühl, rebellische Pose, Hauptsache-dagegen-Haltung, oder
halt einfach: drei Akkorde, schnell gespielt und bisschen brüllen dazu? Alles
Quatsch: Die wichtigste Definition von Punk ist und bleibt Selbstermächtigung.
So durchmisst SALÒ in »Problemzone Mensch« das ganze Drama, aber vor allem
auch die Lächerlichkeit der irdischen Existenz. Anmaßungen, all das Aufbegehren
und Scheitern, die inneren Kämpfe, die Liebe und die Abgründe des
menschlichen Daseins werden verhandelt mit einer Leichtigkeit, einem Spott,
aber auch der Einsicht, dass SALÒ hier natürlich immer auch über sich selbst
singt. So entstand die bislang diverseste Musik dieser Karriere, die gleichwohl im
Kern zu 100 Prozent SALÒ bleibt: NDW, Post-Punk, Electro clash sind hier immer
noch die zentralen Koordinaten, aber durch die Stimme und die Art, wie diese
Stile kombiniert werden, geht »Problemzone Mensch« weit über diese schnöde
Aufzählung hinaus.